EUDR – Verschiebung auf 2026 ist rechtssicher,
aber für viele nicht einfacher

Die Anwendung der EU-Deforestation-Free Regulation (EUDR) wurde offiziell auf den 31.12.2026 verschoben. Bis April prüft die EU-Kommission mögliche Vereinfachungen der Vorschriften. Für die Branche bedeutet dies vor allem eines: mehr Zeit – aber keine grundsätzliche Entlastung.

Welche möglichen Änderungen sind damit für die Branche verbunden?
Ab 2027 müssen Inverkehrbringer weiterhin nachweisen, dass ihre Lieferketten abholzungsfrei sind. Die Anforderungen an Geo-Lokalisierung, Legalität und Sorgfaltspflichten (Due Diligence) bleiben bestehen.

Noch nicht abschließend geregelt ist die Weitergabe von DDS-Nummern innerhalb der EU. Vorgeschlagen wurde eine neue Kategorie des sogenannten „Downstream-Operators“ mit geringeren Pflichten. Demnach soll das Sammeln der DDS-Nummern nur noch den ersten Abnehmer nach dem Inverkehrbringer betreffen, unabhängig von der Unternehmensgröße.

EUDR kompakt

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Auswirkungen für Unternehmen

Für Unternehmen bedeutet dies: Die Zahl der betroffenen Vorgänge sinkt, doch viele Unternehmen müssen die Prozesse technisch und organisatorisch umsetzen, selbst wenn sie beispielsweise nur in drei Prozent aller Fälle tatsächlich Anwendung finden.

Am Beispiel verdeutlicht:

  • Unternehmen, die direkt importieren, gelten als Inverkehrbringer und müssen alle EUDR-Anforderungen erfüllen.

  • Der erste Abnehmer nach dem Inverkehrbringer ist verpflichtet, die DDS-Nummern zu sammeln.

Damit bleiben die Sorgfaltspflichten und der Umgang mit DDS-Nummern für sehr viele Unternehmen weiterhin relevant. Die diskutierten Vereinfachungen betreffen in erster Linie das Volumen der Vorgänge, nicht jedoch die technischen und organisatorischen Anforderungen. Von den Erleichterungen profitieren nur Unternehmen, die weder importieren noch exportieren und nie erster Abnehmer nach dem Inverkehrbringer werden. Um dauerhaft außerhalb des Anwendungsbereichs der EUDR zu bleiben, müssen neue Lieferketten konsequent nach diesen Kriterien gestaltet werden.

Jetzt die Zeit sinnvoll nutzen

Die Verschiebung der EUDR sollte nicht als Einladung zum Abwarten verstanden werden. Im Gegenteil: Sie bietet die Chance, Lieferketten strukturiert, digital und zukunftssicher aufzustellen. Unternehmen, die diese Zeit nutzen, schaffen Transparenz und Effizienz – nicht nur für die EUDR, sondern auch für kommende regulatorische und marktseitige Anforderungen.

Die Branche ist bereit, sich auf den Weg zu machen: Lieferketten konsequent zu digitalisieren, Prozesse zu harmonisieren und sich gemeinsam richtig aufzustellen.

Wir freuen uns auf ein gemeinsames Jahr 2026 – und darauf, die Möbelbranche gemeinsam nach vorne zu bringen.

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Angela Katzenmayer
Angela KatzenmayerBusiness Consultant
Sascha Probst
Sascha ProbstSr. Sales Consultant